Herr Kluge reagierte auf unsere Stellungnahme mit einem “Kommentar zur Selbstdarstellung der Holic-Gruppe”.
In der zweiten Hälfte dieses Kommentars legt er mit entlarvender Offenheit sein eigentliches Anliegen dar:
Über die längeren Abhandlungen zum Erlösungsverständnis gehe ich hinweg. Es geht hier um die Beschreibung einer Sekte, nicht um die Diskussion theologischer Glaubenspositionen oder verschiedener Bibelauslegung, die – wie es in der Natur der Sache liegt – unterschiedlich sein können.
Im Klartext: Die Theologie ist nicht so wichtig, Hauptsache, man kann einige Leute zu Sektierern abstempeln. Uns hingegen ist die Theologie nicht egal. Die Theologie, das Sprechen von Gott, bestimmt unser Leben. Wir wollen die theologischen Auseinandersetzungen nicht in die Elfenbeintürme akademischer Publikationen verlegen, sondern die Theologie, die Lehre, ist ein Teil unseres Lebens.
Weil wir davon überzeugt sind, daß es nur eine Wahrheit gibt, die Gott in Jesus Christus ein für allemal geoffenbart hat, ist die Beschäftigung damit die Basis unseres Lebens als Christen und die Basis der Gemeinde Jesu Christi, dem “Pfeiler und der Grundfeste der Wahrheit” (1. Tim 3,15) und nicht theologische Belanglosigkeit.
Ein wesentlicher Grund für unsere Distanz zu den verschiedenen “Kirchen” und anderen religiösen Gruppierungen liegt in den diversen unbiblischen Lehren dieser Organisationen. Festhalten an Christus heißt auch Festhalten an seinen Worten und an der Lehre der Apostel.
“Beschreibung” einer Gruppierung bedeutet ganz wesentlich die Beschreibung ihrer Lehre. Wem das nicht wichtig ist, der wird das Wesen einer Gemeinschaft nie verstehen können.
Herr Kluge kritisiert das Fehlen eines Links zu seiner Homepage.
Es stimmt, wir haben keinen Link. Wir beabsichtigen auch nicht, einen einzurichten. Einerseits haben wir unsere Stellungnahme so ins Internet gegeben, daß sie vor allem nur von denen zu finden ist, die auch Herrn Kluges Werk finden. Falls jemand, der Herrn Kluges Werk nicht kennt, zufällig auf unsere Stellungnahme stößt, so wird er das Wesentliche auch ohne die Detailinformationen verstehen. Andererseits hat auch Herr Kluge uns weder von der Erstellung einer “Beschreibung” unserer Gemeinde noch über deren Veröffentlichung im Internet informiert. So haben wir auch nur auf indirektem Weg davon erfahren. Im Internet haben wir die Abhandlung zuerst nicht auf seiner Homepage gefunden, sondern bei einer anderen Institution, die allerdings auch im Oktober 2001 noch eine Version aus dem Jahre 1998 anbietet. Es trifft also auch heute noch zu, daß verschiedene Versionen im Internet abzurufen sind, auch wenn Herr Kluge unsere Behauptung als unwahr abtut. Vielleicht weiß Herr Kluge auch nicht, wo überall seine Werke zu finden sind.
Herr Kluge erweckt den Eindruck, als wollte er immer wieder bei uns Informationen einholen. Es ist zutreffend, daß er im Jahre 2000, als unsere Gegendarstellung langsam im Werden war, einen Dialog eröffnen wollte. Wir sahen eine klare Distanzierung von der Aussage, daß unsere Gemeinschaft “mit Sicherheit in den Bereich der sogenannten Sekten und Psychokulte einzuordnen” sei, als Voraussetzung für das Gespräch. Da Herr Kluge dazu nicht bereit war, gab es auch keinen weiteren Kontakt.
Herr Kluge entgegnet auf unsere zahlreichen Hinweise auf die Vergangenheit diverser “Kirchen”, insbesondere der römisch-katholischen, in denen diese Organisationen im Namen Jesu und des Christentums noch viel schlimmeres getrieben hatten, als er uns fälschlicherweise vorwirft, wie folgt:
Auch meine Kirche hat (wie jede menschliche Institution, die über Jahrhunderte besteht) ihre dunklen Seiten. Für die kann man aber nicht die jetzt lebenden Kirchenmitglieder verantwortlich machen (genausowenig wie die jetzt lebenden Deutschen für die Taten in der langen deutschen Geschichte). Eine Person sollte man nach dem beurteilen, was sie selber tut, und nicht was ihre Vorfahren einmal getan haben.
Außerdem ist es unredlich, die geschichtliche Gestalt einer Gemeinschaft in einer viele Jahrhunderte zurückliegenden Gesellschaft mit der heutigen Gestalt einer anderen Gemeinschaft in der jetzigen Gesellschaft zu vergleichen.
Der Vergleich einer Glaubensgemeinschaft mit einem Volk scheint aufs erste plausibel zu sein, ist in diesem Falle aber völlig unzutreffend. Auch uns ist klar, daß der Durchschnittskatholik des 21. Jahrhunderts genauso wenig für die Verbrechen der Inquisition verantwortlich ist wie ein heutiger Deutscher für die Verbrechen der Nationalsozialisten. Nur hat die römisch-katholische Institution einen Anspruch, den weder das deutsche noch irgendein anderes Volk für sich erhebt, nämlich, daß sie die beständig vom Heiligen Geist geleitete Kirche Jesu Christi sei. Wenn die Inquisition falsch war, dann würde das aber bedeuten, daß der Heilige Geist die Kirche über einen langen Abschnitt ihrer Geschichte hindurch nicht geleitet habe. Es geht ja nicht um die Verbrechen einiger weniger Einzeltäter, sondern um die Überzeugung aller Verantwortlichen über Jahrhunderte hinweg. Die Verbrecher waren ja die unfehlbaren Stellvertreter Jesu Christi. Einer dieser Verbrecher, Pius IX., der sich offiziell gegen Religionsfreiheit ausgesprochen hat, wurde im Jahr 2000 auch selig gesprochen. Dadurch identifiziert sich auch die heutige Kirche mit den Verbrechen der Vergangenheit.
Die Gemeinde Jesu Christi hingegen nennt gut gut und böse böse.
Das wollen auch wir weiterhin tun und unserem Herrn in Wahrheit und Liebe dienen.