zu “Entstehung”

„Denn einen anderen Grund kann niemand legen …“ (1. Korinther 3,11)

„Wie ist die Gruppe entstanden?“

Gründer und Leiter ist einzig und allein Jesus Christus. Entstanden ist „die Gruppe“ im Mai 30 (näheres nachzulesen in Apg 2). Im Laufe einer bewegten Geschichte hat Jesus immer wieder Menschen herausgerufen, ihm nachzufolgen. Wir sind nicht die ersten und auch nicht die letzten Christen.

Da Gott die Menschen beständig ruft, sollte es nichts ungewöhnliches sein, daß auch Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts einige Christen in Wien einander fanden und dann nicht mehr alleine leben wollten. Keiner der Beteiligten hatte damals die Absicht, „eine Gruppe“ zu gründen. Dieser Gedanke war uns fern. Es ist ein Akt menschlichen Hochmuts, wenn jemand seine eigene Gruppe oder Gemeinde gründen will. Der Wille Gottes ist die Einheit aller Gläubigen. Parteiungen und Eigendünkel werden vom NT schärfstens abgelehnt (z. B. 1. Korinther 1,10-13). Christen suchen die Einheit mit anderen Christen und nicht die Separation von der Gemeinde. So hofften auch wir im Anfang noch, eine Gemeinde zu finden. Was wir fanden, waren jedoch immer nur einzelne Christen, aber keine Gemeinde. Alle „Konfessionen“, ob groß oder klein, denen wir begegnet sind, erhoben ihre eigene Tradition über die Lehre Jesu und der Apostel. Biblisch begründete Kritik wurde zurückgewiesen (am schärfsten von den sogenannten Bibeltreuen). So mußten wir nach einigen Jahren zur Kenntnis nehmen, daß es die Gemeinde der Gläubigen in unserem geographischen Raum nicht gab und daß wir nach Gottes Willen das waren, was wir woanders vergeblich gesucht haben: die Gemeinde Gottes in Wien.

Die Gründung einer Wohngemeinschaft sollte nicht mit einer Gruppengründung verwechselt werden. Es war einfach so, daß die meisten Geschwister nicht aus Wien stammten und zerstreut an verschiedenen Plätzen lebten und es keine Örtlichkeit gab, wo wir uns ungestört treffen konnten. Daß Gottfried „bezeichnenderweise“ an der WG nicht beteiligt war, hatte darin seinen Grund, daß er als einer der wenigen Wiener ohnehin einen Wohnsitz hatte, der zudem nicht allzu weit von der Gemeinschaftswohnung entfernt war.

Daß die Worte eines Sensationsjournalisten aus dem Jahre 1982 nach wie vor wiedergekäut werden, zeigt, daß es bei uns eigentlich nichts aufregendes gibt, was die Welt sehen will, weder Sexskandale noch Gewaltverbrechen, nur harmlose „Nylonsackerl“ … Einmal etwas anderes als die Verbrechen, die von verschiedenen „Kirchen“ durch Jahrhunderte hindurch im Namen Jesu begangen wurden und Millionen Menschen das Leben und die Freiheit gekostet haben.

Zum von Herrn Kluge kurz erwähnten Ausschluß von Gottfried wollen wir zuerst auf die in den Artikeln „Strafe – Ausschluss“ und „Das Gemeindebild“ unter Punkt e) zusammengefaßten Gedanken hinweisen. Gott kennt kein Ansehen der Person. Wir sind einerseits dankbar für vieles, was uns Gott auch durch Gottfried schenken konnte, konnten aber auch die Augen nicht vor seinen Sünden verschließen. Eben weil unsere Gemeinschaft nicht in der Abhängigkeit von einer bestimmten menschlichen Autorität steht, weil wir nicht eine „Holic-Gruppe“ sind, sondern eine Gemeinde, die keinem anderen als Jesus nachfolgen will, mußten wir uns von ihm trennen, als die gemeinsame biblische Basis nicht mehr gegeben war.

Es ist nicht richtig, daß das Ziel des Theologiestudiums nur das Sammeln von Informationen gegen die „anderen Kirchen“ war. Die Theologie als Reden von Gott auch auf wissenschaftlicher Ebene ist ein großer Wert. Es ist nur schade, daß die meisten Theologen dem Gott, dessen Worte sie ergründen wollen, nicht folgen wollen.

Zur „Expansion“ in verschiedene Länder des ehemaligen Ostblocks ist zu sagen, daß vieles nicht das Ergebnis unserer Planung war, sondern daß Gott uns zu Menschen aus diesen Ländern geführt hat. Falls jemand eine besondere Strategie erkennen will, so handelt es sich nicht um unsere menschliche Strategie.